Auf den Spuren der Forte
Buchstäblich am Küchentisch im Nachkriegs-Wien entworfen, hat Karl Reissberger in den 1950er Jahren als erster Grafiker Österreichs (s)eine Schrift Forte an Monotype in England lizensiert.
In den späten 1990er Jahren fand der Font seinen Weg in das Windows Betriebssystem – und damit auf Millionen von Desktop Rechnern weltweit.
Mit seiner Tochter Dr. Mara Reissberger begab ich mich für ein Ausstellungsprojekt über Font und Urheber auf die Spuren der Forte in London. Toshi Omagari, Typedesigner bei Monotype öffnete für uns das Monotype Archiv.
In den späten 1990er Jahren fand der Font seinen Weg in das Windows Betriebssystem – und damit auf Millionen von Desktop Rechnern weltweit.
Mit seiner Tochter Dr. Mara Reissberger begab ich mich für ein Ausstellungsprojekt über Font und Urheber auf die Spuren der Forte in London. Toshi Omagari, Typedesigner bei Monotype öffnete für uns das Monotype Archiv.
Im Nachlass Karl Reissbergers befinden sich umfangreiche Korrespondenzen mit Monotype (Er war der Firma Zeit seines Lebens als Konsulent für deren Satzmaschinen verbunden), einzig ein Lizenzvertrag fehlte bislang. Dafür fanden wir Unterlagen zu einem mysteriösen „Font Nr 2“.
Im Zuge der Recherchen bei Monotype UK stellte sich heraus, dass der „Font Nr 2“ bereits 1957 an Monotype um £ 150,– verkauft wurde, es handelt sich dabei um die spätere Forte.
Im Zuge der Recherchen bei Monotype UK stellte sich heraus, dass der „Font Nr 2“ bereits 1957 an Monotype um £ 150,– verkauft wurde, es handelt sich dabei um die spätere Forte.
Überarbeitetes, versales H mit tieferliegenden Balken.
Nicht approved Entwürfe wurden durch Eselsohren sauber gekennzeichnet.
Nicht approved Entwürfe wurden durch Eselsohren sauber gekennzeichnet.
Nicht alle der insgesamt 119 Zeichen Karl Reissbergers wurden veröffentlicht. Wir finden einige nie veröffentlichte Ligaturen, eine an der Schulter abgeflachte 3 und einige Sonderzeichen.
Die Entwürfe wurden von Monotypes ZeichnerInnen spiegelverkehrt für den Schnitt aufbereitet. Auf diesen Zeichnungen basieren alle später veröffentlichten Schriftgrößen.
Unterschiedliche Taillen für die Reproduktion in Guß oder Film.
Noch nicht komplett ausgebautes Trial No. 1 und sechs Monate später Trial No. 2, approved von Stanley Morison persönlich. Morison war von 1923 bis 1967 typographischer Consultant bei Monotype und zeichnet u.a. für Schriftklassiker wie die Times New Roman verantwortlich.
Mara Reissberger und Toshi Omagari, der aktuell an einem Remake der Forte, der Fortissimo arbeitet.